Nicht gut genug.

Was war das für ein Wochenende in Leipzig. Das Urteil gegen Lina E. und ihre Mitangeklagten hatte wie erwartet mobilisiert und einmal mehr konnte man in Echtzeit beobachten, wie es zur Eskalation zwischen Behörden/Polizei und linken Demonstranten kam. Es ging um Politik, um die leidige Extremismustheorie, um Verhältnismäßigkeit und Grundrechte, Versammlungsfreiheit und Gewalt, und das alles direkt in meiner Nachbarschaft. Nun, nach mehreren Tagen, kreist der Hubschrauber nicht mehr über unseren Köpfen. Ich habe die Augen geschlossen, durchgeatmet, die Augen geöffnet und muss sagen: Das, liebe Leute, war nicht gut genug.

Die Konfrontationen zwischen Polizei und „der“ Antifa haben natürlich eine lange Geschichte, gerade hier im Süden Leipzigs, und diese Geschichte wird zumeist stark verkürzt erzählt: Es gibt keinen linksradikalen Verein, in dessen Satzung steht, man habe monatlich einen Polizisten zu verzehren, oder sonst irgendeinen Unsinn. Oft komme ich in die Verlegenheit, Leute beruhigen zu müssen: Entgegen mancher Berichterstattung lässt es sich in Connewitz gut leben, es gibt ein gutes Krankenhaus, Leipzigs beliebteste Geburtsklinik, es gibt Kleingärten, Spielplätze und Kneipen, alles fein. Es gibt sogar eine ganze Menge Senioren. Und die Geschichte der linken Szene im Stadtteil ist eine lange und hat nicht erst letzte Woche begonnen. Es lohnt sich, sich damit zu befassen.

Und dann gibt es, gerade hier im Süden der Stadt, eben immer wieder diese Zusammenstöße zwischen Polizei und linken Demonstranten. Es ist ein festgefahrener Konflikt, und auch, wenn die Geschichte dieses Konflikts wichtig ist, möchte ich mich jetzt nicht auf die klassische Frage einlassen, wer denn hier angefangen habe, denn WTF – es geht hier um mehr als Schuldzuweisungen. Ich würde sogar so weit gehen, dass es eine Verhöhnung linker Politik ist, sich einzig und allein auf diesem Level abzuarbeiten.

Das Gegenteil von Eskalation.

Und natürlich darf ich als Bürgerin dieses Staates erwarten, dass Behörden und Polizei sich nicht an einer Gewalteskalation beteiligen. Demos einfach zu verbieten ist das Gegenteil von Deeskalation. Und es greift auch zu kurz, dies mit einem Verweis auf die Garantie von Gewaltfreiheit durch den Versammlungsleiter zu tun – jeder Depp kann im Internet zur Gewalt aufrufen und die Gesamtveranstaltung diskreditieren, wie soll denn eine Einzelperson das kontrollieren. Dies wäre Aufgabe der Polizei, denke ich mit meinem schlichten Verstand, oder nicht? Die Verbotslösung war jedenfalls: Nicht gut genug.

Und die Deeskalation ist ja dann auch nicht gelungen. Es gab jede Menge Gewalt, Steine aus der Menge, Aggressivität aus den Reihen der Polizei, unwürdige Bedingungen in der eingekesselten Gruppe, wir kennen die Berichte. Wie können die Verantwortlichen jetzt ernsthaft von einem gelungenen Einsatz sprechen? Was ist denn daran gelungen? Das war: Nicht gut genug! Und von Deeskalation: Keine Spur.

Und das alles passt natürlich ganz allgemein zu vielen Kritikpunkten am Polizeiapparat, an der fehlenden Kontrolle, an fehlender Reflektion, an zu großen Entscheidungsbefugnissen rund um Demonstrationen usw. Weil es dabei um eine ganze Menge geht, möchte ich diesen Punkt noch weiter öffnen: Das Versagen der Polizei rund um das Thema internalisierter Rassismus in den eigenen Reihen, um Polizist_innen mit rechter Gesinnung in den eigenen Reihen, zum Glück gibt es inzwischen wenigstens die Berichterstattung darüber, ich lese z.B. gern bei Gilda Sahebi oder Mohamed Amjahid. Dass unser Staat es nicht schafft, hier wirklich zu reformieren ist existentiell. Und nicht gut genug.

Zieht den Finger aus dem Arsch!

Und das bringt mich zu meiner Kritik an „der“ außerparlamentarischen Linken: Wenn eine Lage so verfahren ist, dann, so sage ich mal ganz unakademisch, dann muss halt auch irgendwer einfach mal den Finger aus dem Arsch ziehen, und sich besser als die anderen verhalten, auch wenn es unfair ist. Es geht nicht darum, wer angefangen hat, es geht darum, ein menschenwürdiges Leben für alle, auch für marginalisierte Gruppen zu ermöglichen, es geht darum, Diskriminierungen abzuschaffen und sich als Staat immer wieder neu zu reflektieren. Das ist, zumindest für mich, das große Ziel. Und davon sind wir nach diesem Wochenende einmal mehr weit entfernt. Jede fliegende Bierflasche, jede brennende Mülltonne bringt neue Stimmen für die AfD, stärkt rechte Netzwerke, deren Rückhalt in der Bevölkerung. Soviel strategisches Denken sollte doch auch in einer aufgeladenen Demo noch möglich sein?! Nicht gut genug!

Diese Aktionen bringen Geflüchteten gar nichts, sie grenzen Kinder und Familien aus, die in der Regel unter diesen Bedingungen nicht mitlaufen werden, sie dienen der Selbstbestätigung, nicht aber der perspektivischen Verbesserung unserer Lebensumstände. Ich wünsche mit eine offene Linke, die sich nicht anbiedert, aber im Gespräch bleibt, und ich weiß auch, dass es viele Menschen gibt, die genau das leben. Die aber am letzten Wochenende wieder einmal nicht zu Wort kamen. Nicht gut genug.

Nächstes Jahr sind Landtagswahlen.

Nächstes Jahr sind Landtagswahlen, unter anderem in Sachsen und Thüringen, mit besten Chancen für Bernd Höcke und Konsorten. An seiner Stelle würde ich in jede Demo ein paar verkleidete Steinewerfer_innen einschleusen, das wirkt sich für ihn nämlich ganz prächtig aus. Wahrscheinlich öffnet er sich dabei sogar einen Sekt. Aber nicht, weil er wirklich was zu bieten hätte. Sondern weil wir nicht gut genug waren. Echt mal.

Also, lasst die Hosen runter, springt in den Zug und ändert was. Siehe Video.

„Hotel Mondial“ – echt jetzt, ZDF?

Der Schauspieler Daniel Aichinger hat vor um die 20 Jahren den Jugendclub des Theaters der Altmark geleitet. In diesem wiederum spielte mein Freund und dessen Vater rief uns vor einigen Tagen an: „Der spielt jetzt im ZDF!“. Und so kam es, dass ich diese Vorabendserie anschaute und eine perfekte Gehirnwäsche bekam. Die „Mutter aller Probleme“ wohnt nämlich im Hotel Mondial.

Zunächst mal: Sie haben sich echt bemüht. Es geht um irgendwelche Leute, die in irgendeinem Vier-Sterne-Hotel arbeiten, da gibt es viel Luxus, viel Blabla, vor allem haben sie sich aber bemüht, Diversität abzubilden, jedenfalls in Bezug auf die Hautfarbe, und das ist ja schonmal was. Zwar wäre ich gern bei der Konferenz dabei gewesen, bei dem entschieden wurde, mal was freshes, junges zu machen, zum Beispiel eine Hotelserie – und ich bekäme auch gern einen Euro für jedes Klischee und jede Floskel im Drehbuch – aber was weiß ich schon von den Zwängen im harten Geschäft der öffentlich-rechtlichen.

Die Hauptrolle spielt das deutsche Arbeitsrecht.

Die eigentliche Hauptrolle in der Serie spielt allerdings, wenn man so will, nicht der auf Abwege geratene Portier oder die knallharte Karrierefrau: Die Hauptrolle spielt das deutsche Arbeitsrecht. Ich bin da keine juristische Expertin, dass aber die neue Chefin gefühlt ab der ersten Minute munter Leute entlässt, ohne Abmahnung, ohne Betriebrat, ohne irgendwas, das ist schon der feuchte Traum der Führungselite des Großkapitals. Wer nicht gefällt, der fliegt, so ist das eben, liebe Leute! Spannend auch, dass sie nie jemand neuen dafür einstellt, denn letztlich braucht wohl niemand Mitarbeiter_innen, schon gar nicht solche, die selber denken, das macht nur Scherereien.

Dann diese Geschichte, dass der Portier noch nebenbei seine Kolleg_innen ausspionieren soll, mit Fotos und allem – na da kann man nichts machen, sie ist eben streng. Dass die Rechtsgrundlage dafür äußerst dünn ist, spielt in der Serie keine Rolle. Die Zuschauer_innen (im Vorabendprogramm) bekommen dieses Verhalten als „harte Schule“ vorgesetzt, und nicht wenige dürften glauben, dass „die harte Realität da draußen“ eben so aussieht. Eine echte Gehirnwäsche, denn wer mit diesen Vorstellungen ins Berufsleben geht, der wird ganz schlicht und einfach Ausbeutung für den Normalzustand halten. Was lachhaft ist.

Ziemlich schnell kommt er dann nämlich: Der „Oh Captain, my Captain“-Moment. Das ganze Team kündigt geschlossen. Die Chefin sagt okay und dreht sich um. Kopfschmerzen hat sie keine. Was für ein Blödsinn!

Kein_e Personalverantwortlich_e könnte sich ein solches Verhalten leisten, die Mühen, neues, qualifiziertes Personal einzustellen wären viel zu hoch, der Fachkräftemangel ist eklatant. In Wahrheit müsste die Chefin ihre Mitarbeiter_innen regelrecht umgarnen, alles andere wäre hochdramatisch für ihre eigene Karriere.

Und das alles betrifft nur die Lohnarbeit.

Und all das betrifft nur die Lohnarbeit – die vielfach unbezahlte Care-Arbeit wird hier noch nichtmal mitgenommen. Kinder, Küche, Kirche, wenn wir auf dem Level bleiben wollen, die Sorge um andere behindert unser Wertschöpfungssystem nicht, sie ermöglicht dieses. Mit massivem seelischen Druck (Moral und Mutterliebe) wird Arbeit abgehakt und unsichtbar gemacht. Gestern war Frauentag: Der radikalste Streik im Kapitalismus bestünde sicher darin, wenn Menschen mal einen Tag lang ihre Sorgearbeit ruhen ließen. Das wird nicht passieren – wir wollen nicht, dass unsere Kranken verschimmeln, unsere Kinder überfahren werden. Wir sind erpressbar, weil wir lieben, zum Glück. Diese hirnverbrannten Geschichten sollten wir trotzdem nicht weitererzählen.

Die Märchen von alles entschuldigender Mutterliebe und eben auch vom Aufstieg durch Leistung und von der Allmacht der_des Chef_in ist letztlich nur eines: Zutiefst kapitalistisch. Wir finden sie in vielen weiteren Geschichten, sie den Leuten permanent im Vorabendprogramm einzubleuen ist vermutlich keine Absicht, hat aber in jedem Fall Methode. Warum sagt ein ZDF nicht die Wahrheit: Dass gute Leute fehlen, dass Zuwanderung fehlt, dass auch Arbeitnehmer_innen in ihrer Würde und in ihren Rechten nicht geschädigt werden dürfen? Dass gute Arbeit wichtig ist – in allen Bereichen des Lebens? Und dass sie entsprechend honoriert werden sollte?

Vielleicht, der Seitenhieb sei mir verziehen, ist das in Führungsetagen mit italienischem Parkett noch nicht angekommen. Und das ist die Mutter aller Probleme.

Randnotizen VII

Endlich mal wieder Randnotizen! Mit Kindern, die immer lernen, Erwachsenen, die es nie lernen und Seehunden, die wahrscheinlich Hilfe brauchen, fragt selbst.

Auf dem Weg zu meinem Termin laufe ich außen am Friedenspark entlang. Zwischen den Büschen eine staubige Baustelle. Zwei Stunden später Rückweg durch den Park, die Bauarbeiter sind weg und hier steht… Eine öffentliche Toilette! Wenn das mal keine gute Idee ist! Hinter dem Häuschen biege ich ab auf die Straße. Es steht noch keine Stunde. Ein Mann uriniert gegen die Rückwand. Keine Pointe.

Weihnachtsfeier, angenehme Leute, ich lerne noch kennen. Man erzählt sich, was man so macht, einer berichtet, er arbeite als Feel Good Manager. Was das bedeute, möchte ich wissen, und er spricht von Team Building und guter Arbeitsatmosphäre. Dann geht er Getränke holen und ich beobachte einen uralten und geradezu peinlich sozialdemokratischen Impuls an mir: Ich will verdammt nochmal lieber einen Betriebsrat!

Weihnachtseinkäufe. Ich verlasse einen Laden und stolpere geradewegs in das lauteste und dreckigste Lachen, dass ich je gehört habe. Hier rührt ein Bösewicht in einem Kessel, hier wird ein teuflischer Plan geschmiedet, hier – Hier steht ein schmächtiger Obdachloser und beobachtet die Passanten. Beiläufig schlendert er weiter, genau hinter eine Frau – und ES lacht wieder, der Gehweg wackelt, die Frau macht einen Satz. Ich folge dem Mann, nachdenklich betrachtet er eine BurgerKing-Filiale. Dann tritt er ein, die Tür fällt zu, eine Sekunde vergeht – und ich sehe durch die Glasfassade, wie die gesamte Kundschaft zusammenzuckt. Es ist der Grinch!

Spiele, die man mit Nummernschildern spielen kann

Spiele, die man mit Nummernschildern spielen kann (powered by the Sohn): 1. E-Autos zählen, 2. Herkunftsländer zählen, 3. Bundesländer zählen und versuchen alle 16 an einem Tag zu sehen, 4. Buchstaben sagen, 5. Mit den Buchstaben einen Satz bilden, 6. Plaketten angucken, 7. Zahlen sagen, 8. Gesamtzahl (üben zu) sagen, 9. Vergleichen, welche Zahl am höchsten ist, 10. Die Zahlen addieren; 11. Gucken, ob man mehr Nullen oder Os findet (sehr gern kompetitiv), 12. Gucken, ob man mehr Sechsen oder Neunen findet (s.o.), rote, grüne, schwarze Nummernschilder suchen, 13. Das Nummernschild mit der niedrigsten Zahl/höchsten Zahl finden, – trefft mich, wie ich der Landesregierung vorschlage, den Lehrer_innenmangel mit Nummernsschildern auszugleichen.

Zum ersten Mal bin ich in der Stadtbibliothek ganz oben, noch hinter der Musikbibliothek, ich brauche etwas aus dem Magazin. Die Mitarbeiterin sucht, sucht wieder, plötzlich durchfährt ein gewaltiger Lärm den riesigen Raum, was kann das sein, es klingt wie… ja wie ein größerer Seehund, der im Lüftungsschacht eingeschlossen ist und um Hilfe ruft. Ich frage die Frau, ob hier ein größerer Seehund im Lüftungsschacht eingeschlossen ist und um Hilfe ruft. Sie schaut mich nachdenklich an und nickt. „Wir wissen auch nicht, woher das immer kommt…“ Wenn ihr in die Stadtbibliothek geht, nehmt ein paar Heringe mit.

2022 gelesen

Meine Kernkompetenzen bestehen gerade im Husten und Leiden. Und dann habe ich auch noch Ende letzten Jahres meinen Kalender (ja, einen Papierkalender) verloren. Mit der Leseliste. Grmpf. Aber Traditionen wollen gewahrt werden, und deshalb habe ich so ungefähr versucht zu rekonstruieren, welche Bücher ich 2022 gelesen habe. Also los:

Elena Ferrante: Meine geniale Freundin, Die Geschichte eines neuen Namens, Die Geschichte der getrennten Wege, Die Geschichte des verlorenen Kindes – Hat mich sehr beschäftigt. Die Texte sind so dicht, dass ich Mühe hatte, sie zu greifen… Worum geht es in den Büchern überhaupt? Laut Klappentext um Freundschaft, dabei habe ich selten so wenig über echte Nähe gelesen. Worum es mit Sicherheit geht: Armut. Gewalt. Selbstbehauptung und Scheitern. Italienische Geschichte. All diese Themen hätten nicht über zwei Frauen erzählt werden müssen. Aber nur über zwei Frauen konnten die Härten und die Sehnsüchte der Menschen so spürbar werden. Große Empfehlung.

Julia Quinn: Bridgerton – Der Duke und ich, Wie angelt man sich einen Viscount Das erste hatte ich doch schonmal gelesen? Habe schon wieder alles vergessen.

Mein Buch des Jahres.

Tove Jannsson: Das Sommerbuch – DAS Buch. Mein Buch des Jahres. Nicht klug, sondern weise, auf jeder Seite. Der Sommer, das kann in Finnland schonmal Eis bedeuten. Alles hat im Leben Platz. Das ist schwer. Oder nicht. Und das Gebiss der Großmutter ist in die Pfingstrosen gefallen. Nur Tove Jannsson kann ein völlig unaufgeregtes Buch über leben und sterben schreiben. Lest es alle!

Jan Gorkow: Niemals satt – Ich bin jetzt nicht unbedingt Fan von Feine Sahne Fischfilet, aber ihr Engagement gegen Rechts fand ich gut, und so stieß ich auf das Buch. Der Autor ist verdammt ehrlich – Respekt. Öfter mal wiederholt er sich, aber das ist okay. Deutlich wird aber auch, wie wenig Unterstützung Menschen mit Essstörung bekommen, gerade wenn sie eben dick sind. Da hätte man noch weiter gehen können, z.B. durch einen Austausch mit einer_m Psychologin_en.

Sophie Hénaff: Kommando Abstellgleis – Netter Krimi aus Frankreich.

Andreas Steinhöfel: Rico, Oskar und das Vomhimmelhoch, Rico, Oskar und das Mistverständnis – Das ist einfach eine wunderbare Kinderbuchreihe. Und die hält ihr Niveau auch in den letzten beiden Teilen.

Heide Keller: Das Traumschiff – Wir haben innerfamiliäre Laster. Wer mit mir über das Traumschiff sprechen möchte, kann sich gerne melden!

Astrid Lindgren: Ronja Räubertochter – Das erste lange Buch, das ich meinem Sohn vorgelesen habe. Vielleicht das beste von Astrid Lindgren.

J K. Rowling: Harry Potter und der Stein der Weisen – Auch für meinen Sohn. Ich finde die Bücher der Potter-Reihe immernoch gut, aber natürlich steigt die Autorin gleich mit ordentlich Fatshaming ein. Ich finde, dass man mit Kindern über sowas reden kann und sollte und wir hatten großen Spaß am Abenteuer.

Roald Dahl: Charlie und die Schokoladenfabrik – Was ist der Unterschied zwischen deutscher und englischer schwarzer Pädagogik? Die englische ist lustig. Auch weil mehr als deutlich wird, dass die eigentliche Verantwortung bei den Eltern liegt. Achja: Mein Sohn ist seither Süßigkeitenforscher.

Michael Ende: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer – Noch so ein schlecht gealterter Klassiker. Einerseits wunderbare Szenen, wunderbare Ideen. Andererseits jede Menge Kolonialismus und wahrscheinlich gut gemeinter Rassismus. Also wieder: lesen und drüber reden.

Eine Frau hört auf zu schlafen und wird in der gewonnenen Zeit sie selbst.

Haruki Murakami: Schlaf – Eine Frau hört auf zu schlafen und wird in der gewonnenen Zeit sie selbst. Die Welt hält das nicht aus. So einfach und klar liest sich Murakami selten. Mit wunderschönen Bildern.

Roald Dahl: Hexen hexen – Auch mit meinem (hartgesottenen) Sohn. Die Hexen sind ultrafies und der Protagonist wird leider in eine Maus verwandelt. Dumm gelaufen, weiter geht’s. Wegen sowas mag ich Roald Dahl so gern.

Roald Dahl: Sophiechen und der Riese – Eines seiner besten Kinderbücher. Und übrigens auch eine Ehrung der verstorbenen Queen!

Tilman Röhrig: Robin Hood. Solang es Unrecht gibt. Ich wollte mal was schmökern… Aber der Schreibstil war leider schrecklich gespreizt. 1€ für jeden Satzanfang mit Partizip.

Bernd Riehm, Daniel Stemmrich: Lassaner Mosaik. Hinter offenen Türen. – Platzdeckchen, Porzellanfigürchen und eine Menge Geschichten von Zeitzeug_innen aus Lassan. Damit verbinde ich viel, sowohl persönlich als auch aus beruflicher Überzeugung. Redet alle mehr mit euren Nachbar_innen.

Thees Uhlmann: Die toten Hosen – Ist schon schön. Aber Band und Autor eint eben auch: die Abwesenheit von existentiellen Erfahrungen. Das ist absolut in Ordnung. Aber irgendwann habe ich mich das halt gefragt, wie Thees Uhlmann in Hoyerswerda klargekommen wäre. Wir werden es nie erfahren.

Ingeburg Kretzschmar: …daß es euch gut gehe – Aus dem Antiquariat im Schloss Stolpe mitgenommen. Texte, Briefe an Kinder, für mich als Wessi von ungewohnten Autoren – teils voll auf Parteilinie, manchmal aber auch einfach sehr schön. Interessante Leseerfahrung für mich.

Wie wird man im alten Rom Gynäkologin?

Penélope Bagieu: Culottées. Des femmes qui ne font que ce qu’elles veulent – Absolut tolle Comics über Frauen, die nur machen, was sie wollen: Von der Gynäkologin im alten Rom zur Königin des Kongo und so weiter. Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen. Gibt’s das schon auf deutsch?

Sirka Elspaß: ich föhne mir meine wimpern – Ich kenne die Autorin von Instagram, sie vereint tiefes Leid und ehrlichen Humor, ich mag sie sehr. Ihren ersten Gedichtband werde ich öfter lesen.

Charly Mackesy: Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd – Kennt ihr das? Ein Buch ist einfach nur freundlich. Warm. Herzlich. Es gibt endlich mal Antworten. Und dann denkst du: Das muss Kitsch sein! Nun, dies ist kein Buch für Besserwisser, sondern eins für Leute, die sich aufwärmen wollen. Wunderschön ist es auch.

William Goldman: Die Brautprinzessin – Witzige, selbstironische und überaus unterhaltsame Genrespielerei. Ich weiß nicht, ob das Fantasy ist, aber ich hoffe es, denn dann hätte ich ein gutes Fantasy-Buch gefunden. Und Stephen King spielt auch mit.

Und das war’s schon wieder… Dabei stapeln sich hier noch viel mehr Bücher. Und die Stadtbibliothek ruft. So vieles, was ich gerne noch lesen will! Was habt ihr auf dem Zettel? Ein frohes neues Jahr mit euren Büchern!

Der Wert von Kunst. Ganz kurz.

Permanent müssen sich Menschen dafür verantworten, dass sie einen nutzlosen Job machen und selber schuld sind, dass sie in prekären Lebensumständen lernen und leben. Ich habe keine Lust mehr, das zu diskutieren. Ich schreibe meine Antwort nun einmal hier auf und werde dann in Zukunft nur noch den Link teilen. Schluss damit, mich immer wieder zu wiederholen.

Ich traf vor einigen Wochen eine äußerst lebhafte Dame, vielleicht 20 Jahre älter als ich und absolut dazu in der Lage, innerhalb von Sekunden eine wilde politische Diskussion anzuzetteln. So stritt sie leidenschaftlich dafür, dass in Deutschland alle Menschen die gleichen Bildungschancen hätten.
Das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen, PISA-Studie, seit 20 Jahren, blabla, ihr wisst bescheid. Die Chancengleichheit endet in Deutschland spätestens in der Grundschule, alles schön wissenschaftlich belegt.


Ja, hob die Dame wieder an, das möge ja sein, aber sie habe jetzt von Stipendien geprochen, also von der Chancengleichheit im Rahmen eines Universitätsstudiums, da gäbe es doch nun wirklich alle Möglichkeiten.
Hä? Das überraschte mich ja nun wirklich. Also in meinem Studium, wandte ich ein, da hätten ja nun die wenigsten ein Stipendium gehabt, so endlose Möglichkeiten habe es da nicht gegeben… – Jaaaa, antwortete meine Gesprächspartnerin, da müsse man dann natürlich auch Leistung bringen, das sei ja klar!

Was haben Sie denn studiert?

Vor meinem inneren Auge zogen Kommilitonen vorbei, deren Magisterarbeiten den Umfang von Doktorarbeiten hatten, die Monat um Monat in unbezahlten Praktika verbrachten, die auf eigene Kosten nach Berlin fuhren um irgendwelche Inszenierungen anzugucken…
Also ich habe mit 1,1 abgeschlossen, ich glaube nicht, dass es da jetzt um die Leistung geht, antwortete ich leicht zickig.
Was haben Sie denn studiert?
Theater- und Erziehungswissenschaften.
Achsooo… Nun ja, man sollte dann auch schon etwas studieren, was von allgemeinem Interesse ist, was auch gebraucht wird, das ist auch die Aufgabe der Eltern, darauf hinzuwirken, dass ihre Kinder etwas studieren, wovon man auch leben kann…


An dieser Stelle steuere ich die Unterhaltung mal langsam aus. Sie findet natürlich täglich irgendwo statt, permanent müssen sich Menschen dafür verantworten, dass sie einen nutzlosen Job machen und selber schuld sind, dass sie in prekären Lebensumständen lernen und leben. Ich habe keine Lust mehr, das zu diskutieren. Ich schreibe meine Antwort nun einmal hier auf und werde dann in Zukunft nur noch den Link teilen. Schluss damit, mich immer wieder zu wiederholen.

Fakt ist, dass eine Gesellschaft aus vielen Menschen besteht, die miteinander klarkommen müssen.


Also: Gibt es sie, die brotlosen Künste? Na klar! Meine EU-Rente beträgt 600€. Ein Witz.
Kann man daraus ableiten, dass künstlerische Arbeit wertlos ist?
Nein. Natürlich, erst kommt das Fressen, dann die Moral. Das ist aber immerhin schon der zweite Platz, da hat noch keiner seine Steuererklärung gemacht oder den Rasen gemäht.


Fakt ist, dass eine Gesellschaft aus vielen Menschen besteht, die miteinander klarkommen müssen. Aus Identitäten, aus Einzelpersonen und Gemeinschaften. Und es ist absolut wichtig, sich auf all diesen Ebenen zu spüren, kennenzulernen, miteinander umzugehen. Sonst funktioniert das System nicht. Oder es funktioniert eben zu gut.
In einer sächsischen Kleinstadt mit größtenteils rechtsoffenen Bürger_innen wird es immer auch Menschen geben, die sich in dieser Mehrheitsgesellschaft nicht wiederfinden, die anders denken oder fühlen. Die treffen sich nicht im Ingenieursbüro oder in der Anwaltskanzlei. Die treffen sich bei Künstler_innen und Geschichtenerzähler_innen. Bei Sozialpädagog_innen, vielleicht auch in Therapiegruppen. Manchmal in Religionsgemeinschaften. Fast immer bei unterbezahlten Menschen. Wenn es sie nicht gäbe, gäbe es dafür keinen Raum, und ich bin sicher, dass uns der Laden wesentlich häufiger um die Ohren fliegen würde. Vermutlich gibt es auch deshalb ein Menschenrecht auf kulturelle Teilhabe.


Und das war`s. Eine bessere Bezahlung wäre wünschenswert, aber vorerst wäre es auch schon nett, wenn der Wert von Kunst nicht mehr permanent in Frage gestellt würde. Herzlichen Dank dafür, auch an die Dame, die mir diese Steilvorlage geschenkt hat. Liebe Grüße! Sol

Unser kulturelles Erbe – WTF

Die Menschen, die so fleißig über Winnetou und ähnliche Fragen diskutieren, argumentieren häufig ungefähr so: „Dieses Buch gehört zu unserem kulturellen Erbe, ich habe es als Kind geliebt und möchte dieses wohlige Gefühl an meine Kinder weitergeben, das lasse ich mir nicht kaputt machen.“ Allerdings besteht ein relevanter Anteil unseres kulturellen Erbes aus diskriminierendem Schrott. Das ist nicht ungewöhnlich, aber dabei stehenbleiben sollten wir nicht.

Ich muss nochmal was nachschieben. Letzte Woche habe ich hier über Diskriminierung und Kunstfreiheit geschrieben, am Beispiel von Winnetou, Layla und der Documenta15. Ich will nicht alles nochmal wiederholen, deshalb in aller Kürze:

Kunst ist nicht dazu da, ein politisch korrektes Programm zu bebildern, und sei es noch so ehrenwert.

Umgekehrt kann es aber auch nicht Sinn der Sache sein, gesellschaftliche Debatten in der kreativen Arbeit außen vor zu lassen. Dann entsteht wahrscheinlich – so meine These – schlechte Kunst.

Dieses Buch gehört zu unserem kulturellen Erbe.

Die Menschen, die so fleißig über Winnetou und ähnliche Fragen diskutieren, argumentieren nun allerdings häufig noch ein wenig anders: „Dieses Buch (oder was auch immer) gehört zu unserem kulturellen Erbe, ich habe es als Kind geliebt und möchte dieses wohlige Gefühl an meine Kinder weitergeben, das lasse ich mir nicht kaputt machen.“ Da deutet sich am Ende schon die Agression an, und der Freigeist der Nation, Siegmar Gabriel, war auch schnell bemüht, diesen Gedankengang salonfähig zu halten.

Vom kulturellem Erbe kann man auch schnell zur Leitkultur denken, und dann einfach nur noch irgendwas von Goethe, Schiller oder deutschem Liedgut stammeln. Damit sind allerdings schon viele auf die Fresse geflogen, ich verlinke sehr gern ein Beispiel.

Ein relevanter Teil unseres kulturellen Erbes besteht, mit Verlaub, aus diskriminierendem Schrott.

Tatsache ist aber, dass unser kulturelles Erbe voller Beispiele für Bücher, Filme etc. steht, die riesigen Erfolg hatten und als absolut diskriminierend zu beschreiben sind. Natürlich verdeckt Karl May mit seinen romantischen Geschichten, was wirklich mit den Natives in Amerika geschah. Natürlich ist es absolut sexistisch, wenn „Försters Pucki“ an ihrem 4. Geburtstag bereits ihren späteren Ehemann kennenlernt, oder wenn „Trotzkopf“ im Internat zunächst seelisch gebrochen wird, bevor sie sich nach zwei Treffen unter den Augen ihrer Eltern mit dem angemessenen Kandidaten verlobt. Natürlich ist das Traumschiff nationalistisch, rassistisch, kolonialistisch und sexistisch, da weiß ich wirklich nicht, wo ich eigentlich anfangen soll. Nur soviel: Die „MS Deutschland“ (!) ist in wirklich jedem Dschungel bekannt. Und natürlich ist die weichgespülte Vergewaltigungserotik der „Wanderhure“ völlig indiskutabel. Ein relevanter Teil unseres kulturellen Erbes besteht, mit Verlaub, aus diskriminierendem Schrott.

Früher war die Welt eine andere.

Und selbst künstlerisch deutlich spannendere Werke wie die Bücher von Otfried Preußler sind natürlich nicht frei von kolonialistischen Motiven, das wurde ja bereits vor Jahren breit diskutiert. Nicht weil der Autor Rassist war, sondern weil er ein Kind seiner Zeit war. Man ist kein_e Rassist_in, weil man als Kind gern Karl May gelesen hat, aber es wäre schon gut, das später zu reflektieren und gegebenenfalls auch mit seinen Kindern zu besprechen. Es wäre prima, wenn Verleger_innen, Erzieher_innen, Lehrer_innen dafür Konzepte entwickeln würden, denn Eltern werden das nicht immer leisten können.

Früher war die Welt eine andere. In der Schule wurde geprügelt. Mädchen und Frauen waren von Männern komplett abhängig. Schwarze Menschen galten als minderwertig und gruselig. Von all diesen Missständen sind auch heute noch Aspekte übrig. Deswegen ist diese Debatte unumgänglich. Man muss nicht jeden Schrott erhalten. Man kann ihn vorsichtig ins Archiv legen, bei Bedarf hervorholen und diskutieren – und sich dann was Neues ausdenken. Hoffentlich ist was spannendes dabei. Und hoffentlich heißt die Hauptfigur nicht „Pucki“.

Layla, Winnetou und die Documenta – ein paar Worte zur Freiheit der Kunst

Winnetou, Layla und die documenta – wir diskutieren diesen Sommer hart darum, welche Kunst-/Kulturerzeugnisse wir wollen, und welche nicht. Oft ist dabei von einer übertriebenen Verbotskultur die Rede. Aber vielleicht geht es eigentlich nur um die eine Frage: Ist es denn gut?

Man kann mich mit Fug und Recht als Gutmenschin beschimpfen. Ich wünsche mir, dass jede Form der Diskriminierung abgeschafft wird, bemühe mich darum, eine sensible Sprache zu benutzen und bin prinzipiell geneigt, jedem_r zuzuhören, der_die darauf hinweist, sich von der Gesellschaft benachteiligt zu fühlen. Hoffe ich. Jedenfalls ist das für mich der grundlegendste Wert, den ich habe, und ich wünsche mir, dass das auch für möglichst viele andere Menschen gilt. Dass wir den Umgang miteinander respektvoll gestalten wollen. Amen.


Am allerwichtigsten allerdings ist mir, (und das muss kein Gegensatz sein, kann aber schonmal knallen): Die Freiheit der Kunst. Nicht, weil ich es billigen will, dass unter dem Deckmantel der Kunst Menschen diskriminiert werden, sondern weil die Freiheit der Kunst die Möglichkeit bietet, als Korrektiv zur Gesellschaft aufzutreten und Dinge in die Öffentlichkeit zu stellen, die dort nicht richtig repräsentiert sind. Ein Beispiel: Als das Zentrum für politische Schönheit 2014 die Mauerkreuze aus Berlin stahl um sie an die europäischen Außengrenzen zu bringen, taten sie etwas, was eigentlich gegen das Gesetz verstieß und erschufen ein Ereignis, das auf ein viel größeres und schrecklicheres Verbrechen hinwies -in höchst emotionaler Weise. Ohne die Freiheit der Kunst – und die Bereitsschaft der Macher_innen, sich auf dieses dünne Eis zu begeben – wäre das nicht möglich gewesen. Dafür brauchen wir sie. Auch wenn das keinesfalls bedeutet, dass ich alles gut finde, was unter diesem Deckmantel passiert, auch nicht vom ZpS – man kann sich an dieser Freiheit auch ganz schön verheben. Das nur am Rande.

In diesem Sommer verheben sich so einige an der Debatte.

In diesem Sommer nun verheben sich allerdings so einige in der Debatte. Beispiel 1: Winnetou, weil`s grad so schön aktuell ist. Ich sah gerade einige Beiträge von Medien, die wahrscheinlich ihr wirtschaftliches Wohlergehen über Empörung generieren, verlinken werde ich sie nicht. Las einige Tweets, die mich sehr traurig machten. Und fasse nun zusammen: Deutschland wird von 180 woken Meinungsmachern (sic!) gegängelt, die den Verlag so stark bedrängt haben, dass er feige eingeknickt ist und das Buch (und das Stickerbuch, das Puzzle, die Waschlappen und die Schmerztabletten, denn ein I……r kennt keinen Schmerz, Scherz) aus dem Programm genommen haben. Manchmal werden diese „Linken“ auch „Denunzianten“ genannt. Und dann gibt es noch ein wichtiges Argument: In Deutschland gibt es ja gar keine I……r. Dass das nicht stimmt und dass auch Natives Internet haben und Ländergrenzen deshalb eh irrelevant sind, erwähne ich nur am Rande bzw. verweise auf den Auftritt der Natives auf Instagram.

Wie dem auch sei: Der Verlag hat das Recht, das Buch (und das Poster, und die Badeschlappen und die Tattoovorlage) zu veröffentlichen, er macht es nicht, was sicher finanziell weh tut. Obwohl niemand das Buch verbietet, wird es zurückgenommen. Warum? Weil er gezwungen wird? Wohl kaum, der richtige Shitstorm begann doch erst, nachdem er diese Entscheidung öffentlich gemacht hatte. Möglicherweise (lassen wir den Gedanken einfach mal zu) ist das Verlagsteam vielleicht einfach auf die Idee gekommen… dass die Kritik berechtigt ist? Dass dieses Buch vielleicht nicht genau das Buch zur Thematik ist, dass es jetzt gerade braucht? Oder dass die Argumente der Kritiker_innen ganz schlicht und einfach nicht mehr verschwinden werden und man langfristig – auch aus wirtschaftlichen Gründen – mit der Zeit gehen will?

Vielleicht sollte die Frage gar nicht lauten „Sollte diese Kunst verboten werden?“ – sondern vielmehr: „Ist es denn gute Kunst?“

Dasselbe bei „Layla“ – der Shitstorm begann, als öffentlich wurde, dass das Lied beim Stadtfest nicht gespielt werden würde, „einknickende Denunzianten“ wären vielleicht auch zurückgerudert. Die Sache verhielt sich jedoch anders: Im Jahr zuvor hatten Menschen eine Petition gestartet, damit ein bestimmtes Lied über eine Vergewaltigung nicht mehr gespielt werden würde. Erst danach reagierten Stadtrat und Verwaltung. Die Veranstalter_innen nahmen es aus dem Programm und zogen dann in diesem Jahr von sich aus nach, indem sie auch „Layla“ ausschlossen.

Ich persönlich kann mir eine ganze Menge anderer Lieder denken, die weitaus frauenfeindlichere Texte haben. Aber auch hier greift für mich die Frage: Ist es denn gut? Und ja, „Layla“ mach die Frau zum Objekt und ist ansonsten harmlos. Und Kool Savas, nur mal so als Vergleich, macht die Frau so sehr zum Objekt, dass man fast glauben könnte, dass er es vielleicht nicht so ganz ernst meint und einfach nur selbst die härteste Sau im Stall sein will?! Aber auf dem Stadtfest würde das vermutlich auch nicht funktionieren.

Und dennoch bleibt bei allen genannten Fragen eben nicht die Frage: Müssen wir das verbieten? – es reicht vollkommen, sich zu fragen: Ist es denn gut? Gibt es uns was? Gibt es den Leuten drei Straßen weiter was? Sollten wir Rücksicht nehmen? Dass diese Fragen vielen Menschen völlig egal sind, das ist allerdings ein Problem.

Tja, und dann gibt es natürlich noch die Documenta. Ein riesiges Ereignis, medial, vermutlich auch vorort, ich war nicht da und tue mich schwer damit, mir das alles vorzustellen. Der globale Süden zu Gast in Kassel. Und dann eben Antisemitismus. Die Einschätzungen zur antisemitischen Bildsprache in den Kunstwerken sind absolut plausibel. Die Kritik zur Repräsentation verschiedener Gruppen in den Reihen der Künstler_innen ebenfalls. Aber dann… Viel Empörung, ein Kopf rollt, Entschuldigungen, nächster Skandal. Dass ausgerechnet die „liberale“ Partei vorschlug, die ganze Documenta auszusetzen, ist aus Sicht der Kunstfreiheit natürlich eine super Pointe. Ein Bild, das Antisemitismus reproduziert in Deutschland zu verbieten, kann man diskutieren, klar. Aber ich finde, auch hier greift die schlichte Frage: Ist es denn gut?

Es ist schon um die halbe Erde gewandert, dieses Bild.

Es ist nicht neu, es ist schon um die halbe Erde gewandert, dieses Bild. Noch nie hat es für solche Aufregung gesorgt, wie in Deutschland. Deshalb hätte hier in Kassel unbedingt und ganz ohne Zweifel ein Dialog entstehen müssen, und für diesen gab es kein Konzept. Das ist katastrophal schlecht. Ein schlechtes Konzept. Bei einem Projekt dieser Größenordnung nicht zu entschuldigen. Und nur um das klar zu sagen, ich meine mit „Konzept“ keine Podiumsdiskussion, bei der die immergleichen Haltungen aneinandergeklatscht werden, ich meine eine echte Begegnung mit Menschen, Gedanken, Gefühlen, die uns unbekannt sind. Mit Respekt, Wertschätzung und der Wahrung der Würde aller Beteiligten. Ohne das, kann man es, sollte es sogar ganz einfach lassen.

Ich glaube an Kunst, an die Freiheit der Kunst und daran, dass wir es immer noch besser machen können. Ich bin froh, dass es keine Verbotskultur gibt, jedenfalls nicht in der Form, wie sie auch heute wieder in rechten Tweets besungen wird.

Der einzige Ort, an dem künstlerische Perspektiven hierzulande tatsächlich aussortiert werden (können), ist die Förderpolitik. Und auch da gelten immer dieselben Fragen: Wer ist nicht hier? Wenn sollten wir noch einladen? Und wenn es dann richtig kracht im Gebälk, weil man sich überhaupt nicht versteht: Dann ist es vielleicht gut. Oder auch nicht. Bei der Kunst weiß man nie.

mein tief.unten

Wie sich eine Depression anfühlt, das ist schwer zu verstehen, sagt man. Ich weiß es auch nicht. Ich kann nur erzählen, von meinem Blick auf meine Depression. Und weil ich Lust hatte etwas auszuprobieren, ist ein kleines Zine entstanden. Thema: Lächeln und Nicken.

Es ist Sommer, die Tage hopsen vorbei. Ich hatte mir mal erzählt, dass die EU-Rente eigentlich auch ein bisschen wie ein künstlerisches Stipendium sei, dass ich nie wieder so viel Zeit für meine Ideen haben würde. Das ist möglich. Aber trotz aller Liebe zur Kreativität gibt es auch Freund_innen, Netflix, den See… und wahnsinnig viele Cafes, die ich mir eigentlich nicht leisten kann. Währenddessen stauen sich die angefangenen Textdateien auf meinem Desktop, der Nobelpreis für Literatur wird noch warten müssen. Es ist kompliziert.

Kompliziert scheint auch ein anderes Thema zu sein, das mich mein Leben lang begleiten wird: Depression. Wenngleich das Internet voll von gut recherchierten und aufbereiteten Informationen ist – zum Beispiel hier – stoßen Betroffene und Angehörige nach meiner Erfahrung immer wieder auf zwei Probleme:

  1. fehlt in der Regel eine Anlaufstelle, die alle Baustellen dieser Erkrankung – medizinische, psychische, soziale, arbeitsrechtliche und finanzielle etc. – im Blick hat und an entsprechende Stellen ganz konkret im jeweiligen Ort verweist. Diese Informationen müssen sich viele mühsam selbst erarbeiten, im besten Falle können andere Patient_innen helfen – wenn man denn mit anderen ins Gespräch kommt. Dieses Problem ist riesengroß, und ich überlege oft, wer das lösen könnte.
  2. höre ich immer wieder den Klassiker: „Wie man sich da fühlt, das kann man sich vermutlich einfach nicht vorstellen…“

Keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, ob es erstrebenswert ist, sich das vorzustellen. Aber die Empathie zu verstehen, dass es schlimm ist, die brauchen Betroffene ganz bestimmt. Und ich finde es umgekehrt auch total gut es zu versuchen, zu versuchen zu beschreiben, was in einem vorgeht.

Depressionen sind eine Krankheit, die über die Persönlichkeit der Erkrankten wahrgenommen wird.

Depressionen sind eine Krankheit mit spezifischen Symptomen, und diese bahnen sich ihren Weg durch ganz unterschiedliche Persönlichkeiten. Ärzt_innen und Therapeut_innen können über Depressionen sprechen, ich kann nur über meine Depression sprechen. Mein tief.unten.

Durch die tolle Lyrikerin Sirka Elspaß habe ich für all diese Gedanken eine Form gefunden: Ein Zine soll es sein. Ich habe meine Dateien zusammenkopiert, verschoben, neu gemacht, Fotos hinzugefügt, den Scanner repariert… Und ein erstes Thema gefunden. Lächeln und nicken. Das ist das, was ich mache, in den Wochen, bevor es kracht. Ich tue, was alle gerne sehen, ich denke, ich schaffe alles weil ich muss, ich lächle und denke „ihr Arschlöcher“, und dann ist es bald vorbei. Beziehungsweise dann geht es erst richtig los.

Ein kleines Zine ist es geworden, die Einzüge stimmen nicht, hier und da wurde was abgeschnitten, aber ich freue mich. Es ist seit Jahren das erste, klitzekleine Projekt, das ich nicht nur angefangen, sondern auch beendet habe. Ich werde es hier verschenken, da verteilen, wenn ihr eins haben wollt, müsst ihr euch mit mir treffen. Ich freu mich jetzt einfach, dass ich das gemacht habe. Und nun: Zeit für Netflix. Oder so.

Von einer leeren Tasse – Wahrheiten über Bewerbungen

Neulich traf ich einen Bekannten, wir sprachen über dies und das und schließlich über Bewerbungsgespräche. Und dass diese nicht halb so schlimm sind, wie uns immer erzählt wurde. Hier einige Erfahrungen von einer Frau, die fast nie eine Bluse bügelt und trotzdem Jobs und Aufträge bekommt.

Wir schreiben das Jahr 2017, es ist Frühsommer, mein Sohn gerade ein Jahr alt. Die Elternzeit endet, Geld will verdient werden, ich suche nach Jobs und Aufträgen. Jetzt gerade allerdings ist irgendwas mit Flüssigkeiten passiert (ich weiß nicht mehr so genau), der Sohn türmt in seiner Windel, ich in Hose und BH hinterher, halt, das Handy klingelt, unbekannte Nummer, ich gehe ran und weiter ins Badezimmer. Ja, guten Tag, meldet sich eine Frauenstimme, es geht um einen Job als Texterin und Ihre Bewerbung. Die Frau fragt, ich antworte, der Sohn wirft Gegenstände in die Badewanne, es scheppert ganz schön, ich erkläre, die Frau lacht. Keine Ahnung, worüber wir noch gesprochen haben, am Ende habe ich den Job und schreibe von nun an Website-Texte für Zahnarztpraxen. Und angezogen habe ich uns dann auch wieder.

Das war sicherlich mein chaotischstes Bewerbungsgespräch, nicht aber mein unprofessionellstes: Einmal hatte ich mir die falsche Zeit aufgeschrieben und kam deftig zu spät. Ein anderes Mal hatte ich noch Erfrierungen an den Händen, weil ich diese während einer Hand Mund Fuß-Erkrankung zu stark gekühlt hatte. Das war insofern authentisch, als ich auch im Job keine Maschine bin: Teamrunde und gleichzeitig das erkältete Baby stillen/bespielen/was auch immer. Von (volljährigen!) Jugendlichen eine Zigarette annehmen. Mit denselben Jugendlichen in Venedig Klingelmäuschen spielen. Und vielleicht war das sogar meine Idee.

Offensichtlich bin ich eine ganz schreckliche Person, wenn es ans Arbeiten geht.

Wenn ich das alles hier so zusammenfasse, bin ich offensichtlich eine ganz schreckliche Person, wenn es ans Arbeiten geht. Nach der Logik meiner Deutschlehrerin hätte ich nie einen Job finden dürfen. Die hatte mir nämlich erklärt, wie das geht mit dem Bewerben. Also, dem ganzen Deutsch-LK, damals 1999 am Konrad-Duden-Gymnasium in Wesel, Nordrheinwestfalen.

1999, das war die Zeit der Arbeitslosigkeit, die Zeit von Gerhard Schröder und den Horrorstories, die später die Agenda 2010 rechtfertigen sollten. Bewerbungsprozesse wurden gemeinhin wie eine Art „Kreuzweg“ geschildert, nicht selten las man von Menschen, die hunderte Anschreiben und Lebensläufe verschickten. Berichte dieser Art wiederum lasen dann mutmaßlich unsere Lehrer_innen – selbst verbeamtet und auf geradem Weg in die sichere Rente. Die Menschen, die uns auf die harte Arbeitswelt vorbereiten sollten, hatten diesbezüglich keinerlei persönliche Erfahrungen. Trotzdem gaben sie sich Mühe, und so spielten wir bei der besagten Deutschlehrerin Bewerbungsgespräche.

Guten Morgen, guten Morgen, möchten Sie einen Kaffee?, ja, *Kaffeehinstell. Sie möchten also XY werden, warum denn, ja, weil, blabla…, was sind denn Ihre Stärken? und Ihre Schwächen? Schwächen, die in Wirklichkeit Stärken sind sagen!, gut, wir melden uns, tschüs, tschüs, fertig. Jetzt Auswertung.

Eine Mitschülerin: Du wolltest Kaffee, hast dann aber gar keinen Kaffee getrunken. Spielerin: Weil in der Tasse gar nichts drin war.                                                        Lehrerin: Das könnte euch durchaus passieren, dass da nichts drin ist, dass das ein Test ist, um zu gucken, wie ihr da reagiert!

Was haben die uns für einen Stress gemacht!

Und genau das ist der Moment, auf den ich zurückblicke und dann denke: Was haben die uns für einen Stress gemacht! Und wie kontraproduktiv das war! Ich jedenfalls ging ziemlich schüchtern und verunsichert an Uni und Praktikumsplätze und musste mir das Wissen, dass eine Bewerbung kein Drama ist erst mühsam aneignen. Und deshalb schreibe ich nun das auf, was ich damals besser hätte hören sollen: 

  • Mach beruflich etwas, was du gerne tust und worin du gut bist. Punkt. Alles andere findet sich.
  • Bewirb dich für alles, was du interessant findest und zeige dein Interesse. Ein Quereinstieg kann eine feine Sache sein.
  • Bau dir unbedingt ein Netzwerk auf, die meisten Jobs (bzw. Gespräche) kriegt man eh über Beziehungen, und das ist auch richtig so: Wenn jemand schon ein Jahr zufrieden mit mir gearbeitet hat, sagt das weitaus mehr über mich aus als ein Gespräch.
  • Sei verbindlich, denn am Ende spricht man immer mit Menschen.
  • Und überleg dir selbst, was du möchtest: Nur weil jemand dich einstellen will, musst du das nicht auch wollen.
  • Darüberhinaus solltest du unbedingt immer wieder mit Kolleg_innen über Geld reden, sonst weißt du nie, was du nehmen kannst.

Und damit bin ich eigentlich immer ganz gut gefahren.

Und damit bin ich eigentlich immer ganz gut gefahren. Sicher mag es Branchen geben, in denen es ganz anders läuft. Doch auch mein Bekannter (Verpackungsingenieur oder sowas?) hatte noch kein Bewerbungsgespräch, das nicht abends beim Bier geführt wurde. Andere Menschen aus meinem Umfeld saßen plötzlich vor einer 15-köpfigen Komission (die abgefahrensten Sachen passieren immer in den Kommunen). Ich hatte auch mal den absoluten Hass-Job (Callcenter), der so furchtbar war, dass keiner dort arbeiten wollte und jede_r, absolut jede_r mitmachen durfte. Es gibt ganz verschiedene Wege. Aber niemand, wirklich niemand, stellt dir eine leere Tasse hin. Und wenn doch, dann frag, wo dein Kaffee bleibt.

Was sind eure Bewerbungserfahrungen? Bitte sagt mir, dass ich nicht die einzige bin, die es nicht schafft, sich eine Bluse zu bügeln! Und wie wurdet ihr in der Schule darauf vorbereitet? Ich bin gespannt auf eure Berichte.

Corona: Die Lösung, bitteschön.

Die Impfquote lässt zu wünschen übrig. Vulnerable Gruppen bezahlen dafür mit ihrer Bewegungsfreiheit. Die Debatte wird dabei eher als Geschrei geführt, gerade in der, ich sag mal ganz vorsichtig, nationalsozialistischen Szene. Auch esoterisch angehauchte Bürgerrechtler_innen haben Probleme. Dabei ist sie ganz einfach: Die Lösung. Macht die Impfung teuer! Dann wird`s schon werden.

Ich hatte mir ja die Impfpflicht gewünscht. Das war natürlich naiv: Wer die beschließt, muss sie auch durchsetzen, das finden viele Wähler_innen NICHT WITZIG, und damit ist die Sache gelaufen, der Drops gelutscht, die Impfpflicht abgelehnt. Möglicherweise hätten Merkel und Spahn die Chance gehabt, die Sache gleich mit den ersten Impfstoffen durchzuziehen, haben sie aber nicht, und nun haben sich die gesellschaftlichen Kräfte formiert. Zwischen Globulis und Hitlergruß ist die sachliche Debatte als erstes hops gegangen, und es tat weh zu sehen, wie Politiker_innen wie die Leipzigerin Dr. Paula Piechotta wirklich noch versuchten, einen auf Fakten basierenden Kompromiss auszuhandeln. Klappte natürlich nicht, und nun feiert: das Virus. Damit haben wir den Salat.

Der worst case, in Deutschland auch Eigenverantwortung genannt, ist eingetreten.

Der worst case, in Deutschland auch Eigenverantwortung genannt, ist eingetreten: „Eigen“ heißt „was mir passt“, und ja, das ist doch fein, ich übernehme gerne die Verantwortung für „was mir passt“. Im Supermarkt tragen manche Maske, manche nicht. Bei der Kassiererin baumelt sie unter der Nase, beim Kollegen ist es eine medizinische Maske. Beim Arzt muss es FFP2 sein, beim Therapeuten 1 auch, bei Therapeutin 2 geht’s ohne. Und im Bus kontrolliert eh keiner. Natürlich gibt es auch jetzt noch Regeln – aber die Einzelhandelskauffrau im Netto kann diese Regeln nicht durchsetzen, sie hat andere Aufgaben, agressive Impfgegner_innen/zahlende Kund_innen rauszuschmeißen gehört nicht dazu, auch wenn sie am Eingang ein Schild aufgehängt hat, man möge die Maske tragen. Wenn der Staat eine höhere Impfquote und die Umsetzung der Maskenpflicht will, dann muss er auch dafür einstehen, das kann er nicht auf das Personal der Supermärkte abwälzen.

Wenn die Maskenpflicht flächendeckend von Karl Lauterbach, oder meinetwegen auch von seinen Kolleg_innen auf Länderebene ausgesetzt worden wäre, dann würde man sie auch leichter wieder einführen können. Ähnlich übrigens wie Schnelltests, Impfungen und Quarantänebeschränkungen. So unübersichtlich, wie die Lage jetzt ist, glaube ich nicht, dass wir ohne dramatische Entwicklungen zu unserer Disziplin zurückfinden. Das geht zulasten der gesundheitlich Schwachen. Dass es gar nicht um Eigenverantwortung geht, sondern vielmehr um Solidarität, das sind Worte einer Spaßbremse. Also z.B. von mir.

Eine Gelegenheit für Impfgegner_innen, sich gesichtswahrend impfen zu lassen.

Was also ist die Lösung? Sie liegt natürlich auf der Hand: Man muss die Maßnahmen besser verkaufen. Vor allem die Impfung. Zunächst einmal sollte man mit einer einschlägig akzeptierten Firma zusammenarbeiten, vielleicht mit Wala, oder mit den Leuten, die diese Kügelchen herstellen. Die sollten dann einen neuen Impfstoff entwickeln, also eigentlich den alten, aber bio und vegan und komplett in Deutschland produziert. Das ist dann die Alternative zu Biontech und Co, und die kostet dann natürlich auch. Das ist die Gelegenheit für Impfgegner_innen, sich gesichtswahrend impfen zu lassen: Dieser Impfstoff ist immerhin pflanzlich, insofern ist das schon ein Kompromiss, auch wenn es 800€ für die Familie gekostet hat, war ein Angebot, und immerhin besser als diese Schulmedizin! Gut für die Impfquote, gut für die Menschen. Ich sag’s ja nur. Das ist die Lösung. Gern geschehen.