Hallo 2017!
So langsam beginne ich, meine Fühler wieder in Richtung Arbeit auszustrecken.
Und ich sammle Ideen. In der Elternzeit habe ich angefangen, eine ganze Menge Blogs zu entdecken. Und mich zugleich zu fragen, was ich mit diesem Blog noch so alles anfangen könnte. Vermutlich wird es sich schrittweise erweitern – und ich werde über alles schreiben, was die gute Solveig van der Hoffmann interessiert. Dazu gehören auch Dinge, die ich woanders entdeckt habe, und vielleicht schaffe ich es ja, monatlich ein paar Links zusammenzufassen? Hier sind die vom Januar:
Vor einiger Zeit ging dieser offene Brief des Conne Islands durch die Presse. In vielerlei Hinsicht kritikwürdig, aber allein damit wird man dem Thema nicht gerecht. Klar ist: Aufgrund äußerlicher Merkmale auf das Verhalten von Partygästen zu schließen, bedeutet einfach, auf der Grundlage von Vorurteilen und gegebenenfalls rassistisch zu handeln. Klar ist auch: Wer sexistisch übergriffig handelt, sollte eine deutliche Konsequenz spüren, aus einem Club definitiv rausfliegen. Da sind mir äußerliche Merkmale dann herzlich egal. Und dann bleibt da aber die Frage: Was unterscheidet denn einen weißen übergriffigen jungen Mann, aufgewachsen in Leipzig-Wahren, von einem gleichaltrigen Geflüchteten? Möglicherweise die Erfahrung, überhaupt über Sex zu sprechen, Antworten auf Fragen und ein Feedback zu eigenen Strategien zu erhalten. Möglicherweise auch einfach das Wissen aus dem hiesigen Lehrplan, das zwar auch an vielen Schülern nur vorbeirattert, während sie über die Banane und das Kondom kichern, aber immerhin. Diesen Artikel dazu fand ich sehr ehrlich: Worüber ich rede, wenn ich über Sex rede. Vielleicht wären ja regelmäßige sexualpädagogische Workshops im Conne Island ein echter Gewinn für Club und Stadt?
(Übrigens habe ich den Link nach dem Lesen nicht sofort gespeichert und musste lange googlen, bis ich ich wieder fündig wurde. Die erfolgsgekrönte Suchanfrage lautete: „die am lautesten ficki-ficki schreien, bringen später blumen“. Die einzige Suchanfrage ohne „besorgte Bürger“. Das nur am Rande.)
Und nochmal Migranten: Diese gründen häufig Unternehmen, werden aber vielfach schlecht unterstützt. #kopftisch
Leipziger Kulturpolitik: Am 1. Februar wird ein Antrag in den Stadtrat eingebracht, bei dem es darum geht, einen bestimmten prozentualen Anteil des Kulturetats der freien Szene für die Projektförderung zu reservieren – in Abgrenzung zur institutionellen Förderung. Gut gemeint, allerdings ist die Unterscheidung von Projekt- und institutioneller Förderung aktuell dermaßen undurchsichtig, die Statistik dermaßen verfälscht und so wenig aussagekräftig, dass der Antrag in der jetzigen Form keinen Sinn macht. So werden z.B. Institutionen gefördert, die einen Großteil der Förderung an Projekte weitergegeben werden; und das eine oder andere „Projekt“ erhält Jahr um Jahr dieselbe Förderung, die letztendlich die Institution unterstützen dürfte. Wer sich den Antrag anschauen möchte, der kann das hier tun.
Das neue Jahr beginnt, wie es geendet hat – z.B. mit einer mal wieder unsäglichen Rede von Björn Höcke, der vielen nun einmal mehr die Timelines und den Glauben an die wirkliche Welt versaut. Wie mit seinen Äußerungen und den sich anschließenden Diskussionen mit Kolleg*innen, Familie etc. umgehen? Eine Argumentationshilfe bietet dieses Projekt, das ich nicht nur empfehle, weil mein Bruder dahintersteckt, sondern auch, weil es wirklich praktisch gedacht ist. Von Historiker*innen zusammengestellte Fakten auf wenigen Zeilen. Bäm, Kommentarspalten!
Und zum Abschluss noch was Feines: Schöne Desktophintergründe!