Es ist schon eine Weile her, da regte eine Kollegin an, dass ich doch meine selbst entwickelten Methoden mal verschriftlichen und zugänglich machen solle. Ich finde es grundsätzlich schwierig, abzuschätzen, ob ich meine Arbeitsweisen erfunden oder abgewandelt oder abgeguckt habe, denn letztendlich ist immer alles im Fluss. Mit diesem Hinweis versehen lasse ich mir aber gerne in die Karten gucken. Wie zum Beispiel bei dieser Methode:
Name: Schöne Schnipsel
Kern der Sache: Man fertigt aus Schnipseln/altem Zeug/Müll etwas an, was Bedeutung für einen hat, z.B. ein schönes Selbstbildnis.
Ziel: Sich mit dem Unperfekten und Provisorischen (an sich selbst und/oder anderen) spielerisch bis liebevoll beschäftigt und eine echte Wertschätzung dafür entwickelt zu haben.
Abwandlungen: Was angefertigt wird und welche Materialien verwendet werden kann endlos variieren. Es sollte auf jeden Fall etwas mit dem Projekt und den beteiligten Menschen zu tun haben. Es könnte auch das Thema Langeweile behandelt werden, z.B. indem man aus den Steinen an der Bushaltestelle an der man wartet einen ganz besonderen Ort erschafft, der diese Bushaltestelle zum Zentrum des Universums macht… Und so weiter.
Hintergrund: Entwickelt habe ich diese Idee als Methode, ein schönes Selbstbildnis zu erschaffen. Viele Mädchen und Frauen die ich kennenlernen durfte, waren in Bezug auf ihr Äußeres von einem gnadenlosen Perfektionismus, der sie stark hemmte und einschränkte. Durch das Kleben von Schnipseln zu einem lebensgroßen wunderschönen Selbstbildnis entstand die Gelegenheit, sich zu öffnen, darüber ins Gespräch zu kommen und vor allen Dingen Spaß am Unperfekten zu haben. Ich überlege noch immer, wann ich mal endlich so ein Bild von mir mache!
Witzigerweise ist man mit diesem Thema ja nie allein… Kürzlich stieß ich auf diesen Artikel von Andrin von Mom and Art. Da gibt’s also noch mehr Ideen.
Gebt mir gern bescheid – könnt ihr solche Methodenbeschreibungen brauchen? Dann gibt es bald mehr davon…