Telefonat mit meinem Vater.
„Und du bist jetzt also Hausfrau und Mutter…“
Ich stammele etwas von wegen Elternzeit und eher wenig putzen und versuchen, viel auszuruhen, weil ein Baby ganz schön anstrengend ist.
Mannomann.
Aber es stimmt natürlich: In den letzten Monaten habe ich hier nichts veröffentlicht, weil sich mein Lebensmittelpunkt weit verlagert hat. Ich arbeite hart. Aber nicht in meinem Beruf.
Ein Aspekt der Elternzeit, über den eher selten gesprochen wird, ist allerdings beruflich und persönlich sehr schön: Ich gewinne Abstand zu meinem früheren Alltag. Meine Arbeit scheint mir eine Zwiebel zu sein, und zwar eine, die schon ein Weilchen in einer dunklen Ecke der Küche rumliegt (Elternzeit, keine Haushaltszeit…). Mit jedem Tag blättern gefühlt einige vertrocknete Schichten ab: Was bin ich gerannt, was habe ich alles gemacht, für die paar Kröten… und was davon war mir wirklich so wichtig? Erschien mir sinnvoll? Hat mir Spaß gemacht? Und was könnte ich noch alles machen, wozu ich nie gekommen bin?
Wie möchte ich irgendwann mal gelebt und gearbeitet haben?
Denn wie das Känguru so schön bemerkte: Ich habe noch nie von einem Menschen gehört, der auf dem Sterbebett gesagt hätte „Ich wünschte, ich hätte mehr gearbeitet“.
Ich denke also nach. Anstatt Hausfrau zu sein. Mal sehen, wo das hinführt.